Die Westtribüne an der Hafenstraße bekommt weiter Zuwachs. Bereits zu Saisonbeginn hatten die "Vandalz" und die "Rude Fans", ihres Zeichens Ultragruppen, die sich rund um den Regionalligisten Rot-Weiss Essen gegründet hatten bekanntgegeben, dass sie ins Stadion zurückkehren würden. Zuvor hatten die meisten Fangruppen aufgrund der Coronabeschränkungen eine geschlossene Rückkehr ins Stadion deutschlandweit abgelehnt.
Die "Freaks Essen" und die "Jungen Essener" waren damals noch nicht überzeugt. "Auch in der aktiven Fanszene gehen die Meinungen und Ansichten zu diesem Thema weit auseinander, weswegen sich die Freaks Ultras und Junge Essener dazu entschlossen haben dem Stadion weiterhin fern zu bleiben, bis ein Besuch für ALLE RWE Fans wieder möglich ist, der Abbau der Beschränkungen transparent geregelt ist und eine volle Stadionauslastung wieder möglich ist", hieß es noch zu Saisonbeginn in einem offiziellen Statement. Das hat sich zumindest bei den "Freaks" nun offenbar geändert.
"Freaks" über gescheiterten Protest und Auslastung
Denn wie die Gruppe in den Sozialen Medien bekanntgab, ist beim Derby zwischen RWE und Rot-Weiß Oberhausen am Samstag, 2. Oktober, 14 Uhr, wieder mit ihr zu rechnen. "Als wir uns Anfang der Saison dazu entschlossen dem Stadion fernzubleiben taten wir dies mit dem Ziel unsere Unzufriedenheit über einem Stadionbesuch unter den gegebenen Umständen zum Ausdruck zu bringen. Die nicht vorhandene Vollauslastung, begrenzte Gästekontingente sowie personalisierte Karten waren hier unsere Hauptgründe. Für uns galt das Credo: Alle oder keiner! Mit unserem Fernbleiben wollten wir als eine Form des Protestes nutzen, mit der wir möglichst viele Fans auf die oben genannten Thematiken aufmerksam machen wollten", begannen die "Freaks" und mussten sich eingestehen, dass ihre Form des Protestes nicht von Erfolg gekrönt war.
"Es ist uns nicht gelungen ein von uns angedachtes Alternativprogramm zu schaffen, da uns auch an dieser Stelle die Corona-Beschränkungen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. So war ein Stadionbesuch mit mehreren tausend Menschen möglich, aber Aktivitäten in geschlossenen Räumen nach wie vor auf maximal 20 Personen beschränkt", erklärten sie weiter. Die Entwicklungen in der Ticketpolitik, in der aktuell bis zu 10.000 Zuschauer berücksichtigt werden, ließen die "Freaks" jedoch umdenken. "Unser Hauptargument "Alle oder keiner" zieht dementsprechend nur noch sehr begrenzt und lediglich mit Blick auf die gesamte Stadionkapazität, nicht jedoch bei Betrachtung der gewohnten Zuschauerzahlen vor dem Ausbruch der Pandemie."
Einzig die lediglich 1.000 Gästetickets würden mit Blick auf "größere Szenen", wie etwa die von Alemannia Aachen oder Preußen Münster, noch ein Problem darstellen. Zwar entsprechen die 1.000 Tickets aktuell den gewünschten 10 Prozent der Gesamtauslastung, allerdings "bedeutet die reduzierte Kartenanzahl eine Einschränkung", weil möglicherweise nicht jeder interessierte Gästefan, der unter Normalbedingungen käme, ein Ticket bekommen würde.